Embodiment-Concept

In entspannt-gespanntem Muskeltonus zwischen Schwere und Leichte stehen, Bewegungsfreiheit genießen
und Erschöpfung nachhaltig überwinden

Embodiment wurde seit dem Jahr 2000 u.a. maßgeblich von Ingrid Ruhrmann aus den Ansätzen der Rota-Therapie entwickelt und 2019 in Embodiment-Concept umbenannt. Es geht von Rudolf Steiners menschenkundlichen Grundlagen aus und deckt sich mit der Forschung zur neurologischen Reorganisation von Gerald Hüther.
Ein gesundes Kind ist darauf ausgerichtet, in aufeinander aufbauenden feinen Stufen der sensomotorischen Entwicklung den eigenen Körper und die Umgebung wahrzunehmen, sich zum Stehen aufzurichten und im Raum zu bewegen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass es im Wahrnehmungsprozess eindeutige Bilder erhält und in sich seine Orientierung findet.

Gelingt diese Entwicklung, tritt das Kind in eine innere Beziehung zu den räumlichen Dimensionen. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der dazu beiträgt, dass sein Gehirn frei wird zum Denken und Lernen.

Die gesunde kindliche Entwicklung, die sich in den ersten sieben Lebensjahren ereignet, wird heute durch unseren modernen Lebensstil, durch Umwelteinflüsse und Medien stark beeinflusst. Wir können darin einen Ansatzpunkt finden für das Verständnis von Lern- und Verhaltensauffälligkeiten, die heute gehäuft – insbesondere bei Schulkindern – auftreten.

Das Embodiment-Concept greift den Ablauf der gesunden frühkindlichen Bewegungsentwicklung wieder auf und gibt Menschen von 0-99 Jahren eine (zweite) Chance, sich in ihrem Körper zu beheimaten, sich sicher und wohl zu fühlen. So wird der Leib als Instrument der Seele ausgestaltet und kann bestmöglich genutzt werden. Weil wir „bei uns“ sind, spüren wir besser, was gut für uns ist.

Die Basis bildet die Auseinandersetzung mit unreifen Bewegungsmustern, die ein altersgemäßes (Lern-)Verhalten erschweren. Durch Übungen am Boden erlebt sich das Kind in seiner Beziehung zum Raum und kann die Entwicklung vom zweidimensionalen in den dreidimensionalen Raum verkürzt noch einmal durch-laufen, d.h. von der horizontalen (liegen) in die vertikale Lage (stehen und gehen).

Hierbei treten grundlegende Bewegungsmuster in Erscheinung wie z.B. symmetrische Bewegungen oder ein Bewegungsansatz, der nicht willkürlich aus der Individualität heraus gesteuert wird. Auch die Sicherheit in der räumlichen Orientierung (als Grundlage für schulische Anforderungen) wird sichtbar.

Durch rotierte Körperübungen kann der Eigenbewegungssinn ausreifen und das Gehirn wird angeregt, die Körperspannung optimal zu regulieren. Verspannungen werden gelöst, Alltagsbewegungen koordinierter, angepasster, müheloser. 

In der Folge werden höhere Gehirnbereiche entlastet und für ihre eigentlichen – sozialen und kognitiven – Funktionen frei, denn alltägliche Bewegungen werden nun von den tatsächlich zuständigen tiefen, unbewussten Hirnregionen gesteuert.
Neue, physiologisch sinnvolle Bewegungsmuster werden in den unbewussten Stammhirnbereichen angelegt und automatisiert. Erst diese Automatisierung begründet die Nachhaltigkeit des Erfolges.

Grundsätzlich hilft das Embodiment-Concept Menschen jeden Alters mit einer Tonusbelastung bzw. bestehenden tonischen Reflexmustern. Durch die Übungen kann sich die tiefe Gelenk- und Haltemuskulatur ausbilden, was zu einer Entspannung von Kopf und Nacken führt und damit einen ausgleichenden Einfluss auf das Vegetativum, das Autonome Nervensystem hat.  

Hyper-/Hypoaktivität und damit verbundene Aufmerksamkeitsstörungen können überwunden, Erwachsene von Beschwerden und Schmerzen im Bewegungsapparat befreit werden und sich ihre Beweglichkeit erhalten. 

In Einzelterminen wird ein individuell abgestimmtes Übungsprogramm für zu Hause angeleitet, das der archetypischen Bewegungsentwicklung folgt. Größere Kinder und Erwachsene machen die Übungen selbständig am Boden. Säuglinge werden auf dem Schoß der Mutter oder des Vaters bewegt. Parallel wird das alltägliche Handling, Tragen und Lagern des Säuglings erübt.